Hornkiesel (501)
Zur Herstellung von Hornkiesel benötigt man möglichst unbenutzte Kuhhörner (s. Hornmist) und feines Kieselpuder.
Das Puder stellt man aus Kieselmineralien (Quarz, Bergkristall, Orthoklas usw.) her. Sie werden zunächst grob zerschlagen, dann stufenweise immer feiner zerrieben und ausgesiebt. Das Mehl sollte in unbewegter Luft als Wolke stehen bleiben.
Dieses Puder wird z.B. mit Regen- oder Quellwasser aufgeschlämmt und in die Hörner gefüllt. Dann lässt man sie einige Zeit stehen und giesst das abgesetzte Wasser ab. Wenn die Kieselmasse kompakt in den Hörnern sitzt, werden sie mit einem Lehmpfropfen verschlossen und von Ostern bis Herbst (um Michaeli, 29. September) in 20 - 60 cm Tiefe eingegraben. Wichtig ist, dass die Hörner mit ihrer Öffnung leicht schräg nach unten liegen, damit Wasser ablaufen kann. Ausserdem sollten sie sich nicht berühren, sondern von Erde umgeben sein.
Im Herbst wird der Lehmpfropfen entfernt und das fertige Präparat ausgeklopft.
Hörner sollten nur einmal für die Kieselherstellung verwendet werden. Anschliessend kann man sie für Hornmist weiter benutzen.
Die Lagerung von Hornkiesel erfolgt nach vollständiger Trocknung des Pulvers z. B. in einem Schraubglas mit einem durchlöcherten Deckel an einem hellen Ort.
Zum Einsatz kommt Hornkiesel gewöhnlich auf den Spross oder das Laub. Man rechnet 2 - 5 Gramm pro Hektar (je nach Qualität), die bei schönem Wetter dynamisiert als Nebel während der Ausatmungsphase (frühmorgens nach Sonnenaufgang) über die Fläche gespritzt werden. Zu späte Anwendung gegen Vormittag und Überdosierung können zu Brandschäden führen.
Rhythmische Anwendung (an 3 Tagen hintereinander, in wöchentlichen Abständen) verstärkt die Wirkung. Hornkiesel kann auch vor der Ernte in verregneten Jahren eine gewisse Qualitätssteigerung bringen.
Im Obst- und Weinbau sorgt eine Kieselgabe im Herbst für eine gesunde Verholzung der Triebe und kräftigt die Augen.
Hornkiesel ist ein Pflanzenenpräparat! Es kann prinzipiell mit anderen Blattmitteln/-präparaten gemischt werden. Bei Mischung mit dem Baldrianpräparat wurde aber von gegenseitigen Störungen berichtet.